Wärmezähler (Kompaktwärmezähler) sind geeichte Messgeräte, welche in den Rücklauf der Heizungsleitung einer Nutzeinheit montiert werden. In den Vorlauf des Heizkreises wird ein Vorlauffühler montiert. Aufgrund ihrer geringen Baugröße werden Kompaktwärmezähler meist zur Erfassung des Wärmeverbrauchs einer einzelnen Wohnung verwendet. Hierzu wird der Volumenstrom und die Temperaturdifferenz zwischen Vorlauf- und Rücklaufleitung erfasst. Der hieraus errechnete Energieverbrauch lässt sich bequem vom Display des Gerätes in KWh bzw. in MWh ablesen und so direkt für die Heizkostenabrechnung verwenden. Anders als bei Heizkostenverteilern (welche direkt an den einzelnen Heizkörpern montiert werden) lässt sich der Verbrauch eines Heizungszählers auch problemlos durch den Verwalter, den Eigentümer oder den Mieter zur Jahresablesung oder bei Mieterwechsel selbst ablesen.
Wärmezähler unterliegen dem Eichgesetz und werden nur staatlich geprüft und zugelassen ausgeliefert. Kompaktwärmezähler sind oft auch als Variante mit abnehmbaren Rechenwerk lieferbar. So kann beispielsweise an einem schwer zugänglichen Montageort das Rechenwerk an einer besseren Position (max. Entfernung ca. 1 Meter) angebracht werden.
Kompaktwärmezähler werden in zwei Bauarten unterschieden:
Der Verschraubungs-Wärmezähler (auch Inline-Wärmezähler genannt)
Dieser Wärmezähler ist in seiner Bauform identisch mit der Form eines Aufputzwasserzählers. Versehen mit einem elektronischen Rechenwerk und zugelassen für den Betrieb in der Heizungsleitung. Er wird mittels Verschraubungen direkt in die Rücklaufleitung eingeschraubt. Wenn der Nacheichungsaustausch (siehe Eichgesetz) des Zählers ansteht, wird das Messgerät komplett aus der Leitung ausgeschraubt und durch ein neues ersetzt. Der Zähler wird also immer vollständig getauscht. Gängige Baugrößen dieser Zählerart sind:
Baulänge
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Durchflussmenge
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DN
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Anschlussgewinde
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110mm
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0,6m³/h
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15
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3/4" IG / AG
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110mm
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1,5 m³/h
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15
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3/4" IG / AG
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130 mm
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2,5 m³/h
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20
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1" IG / AG
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Der Messkapsel-Wärmezähler
Dieser Wärmezähler ist in seiner Bauform identisch mit der eines Unterputzwasserzählers. Messkapsel-Wärmezähler setzen immer die Montage eines Einrohranschlussteils voraus. Dieses "EAT" wird fest in die Heizleitung eingeschraubt bzw. eingepresst und verbleibt dauerhaft dort. In dieses EAT ist zu Bauzeiten ein Messingdeckel eingeschraubt. So kann die Leitung auch ohne Zählereinsatz unter Druck gesetz werden. Kurz vor Wohnungsübergabe an den künftigen Wohnungseigentümer wird durch den Messdienstleister der Wärmezähler montiert. Dieser Wärmezähler kann dann im Rahmen des Eichgesetzes jederzeit schnell und einfach ausgetauscht werden.
Das Einrohranschlussteil
Da die Einrohranschlussteile der jeweiligen Hersteller untereinander meist nicht kompatibel sind, ist stets darauf zu achten, dass der Wärmezähler (die Wärmezähler-Messkapsel) vom gleichen Hersteller ist. Oft werden auch kostengünstigere baugleiche Messkapseln fremder Hersteller angeboten. Bekannte Hersteller von Einrohranschlussteilen für Messkapsel-Wärmezähler sind:
Die Montage des Vorlauffühlers
Der Vorlauf-Temperaturfühler wird direkt (direktmessend, direkttauschend) in das Heizwasser eingeführt. Um diesen Fühler problemlos montieren bzw. tauschen zu können, wird ein spezieller Kugelhahn verwendet. Durch seine Absperrfunktion kann der Fühler jederzeit ohne aufwändiges Entleeren der Heizungsleitung getauscht werden. Diese Montageart ist bei Neuzulassung eines Wärmezählers bis DN 25 vorgeschrieben und ist für alle Wärmezähler dieser Größe seit 2016 Pflicht.
2 unterschiedliche Fühlerstärken (Fühlerdurchmesser) haben sich am Markt durchgesetzt:
Da ein solcher Kugelhahn grundsätzlich für die Aufnahme eines Vorlauffühlers in der Stärke 5,2 mm ausgelegt ist, passt auch immer ein Fühler in der Stärke 5,0 mm.